Dienstag, 26 März 2024 11:21

Neues Terminal gefordert - HSBA - Studie zum Hamburger Hafen

Hamburger Hafen Hamburger Hafen fot: pixabay

In den vergangenen Jahren hat der Hamburger Hafen einen signifikanten Rückgang im Containerumschlag erlebt. Trotz dieses Trends fordert die Handelskammer den Bau eines neuen, hochautomatisierten Containerterminals. Dieses Vorhaben wird durch eine neue Studie der Hamburg School of Business Administration (HSBA) unterstützt, die im Auftrag der Handelskammer durchgeführt wurde. Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit des Hamburger Hafens zu stärken, um wieder Anschluss an den globalen Handel zu finden.

Rückgang und Kapazitätsunterschiede

Aktuelle Zahlen zeigen, dass der Hamburger Hafen theoretisch bis zu 13 Millionen Container jährlich umschlagen könnte, wenn man die Kapazitäten der vier großen Terminals zusammenzählt. Tatsächlich wurden jedoch nur etwa 8 Millionen Boxen umgeschlagen. Seit 2007 ist der Umschlag um fast ein Viertel zurückgegangen, obwohl der deutsche Außenhandel im gleichen Zeitraum um etwa 40 Prozent zugenommen hat. Dieser Rückgang verdeutlicht die Kluft zwischen dem Potenzial des Hafens und seiner tatsächlichen Leistung.

Wettbewerbssituation und die Notwendigkeit eines neuen Terminals

Die Studie hebt hervor, dass die Terminals in Hamburg nicht produktiv und wettbewerbsfähig genug sind, insbesondere im Vergleich zu anderen Nordseehäfen wie Antwerpen und Rotterdam, die in den letzten Jahren erhebliche Investitionen in neue, technisch fortschrittliche Terminals getätigt haben. Die Handelskammer schlägt daher vor, im Mittleren Hafen auf Steinwerder einen neuen Containerterminal zu errichten. Dieser Schritt könnte nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit des Hamburger Hafens verbessern, sondern auch dazu beitragen, einen dritten Betreiber neben den bestehenden Hafenbetreibern HHLA und Eurogate zu etablieren.

Reaktion der Stadt und zukünftige Planung

Die Stadt Hamburg hat auf den Vorschlag der Handelskammer zurückhaltend reagiert. Ein Sprecher der Wirtschaftsbehörde betonte den Wunsch nach Projekten mit hoher Wertschöpfung auf den verfügbaren Flächen, zu denen Containerterminals nicht unbedingt zählen. Dennoch steht ein Planfeststellungsbeschluss an, der den Weg für Bauarbeiten auf dem vorgeschlagenen Areal freimachen könnte. Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) unterstützt indes das Ziel, mehr Wettbewerb im Hafen zu fördern und damit die Ansiedlung weiterer Unternehmen zu ermöglichen.

Quelle: ndr.de